Schilter – Pionier der mechanisierten Berglandwirtschaft in der Schweiz
Die Schilter AG war ein Schweizer Hersteller von Fahrzeugen, spezialisiert auf die Anforderungen der Berglandwirtschaft. Das Unternehmen mit Sitz in Stans, Kanton Nidwalden, gilt als Wegbereiter für die Mechanisierung in gebirgigen Regionen und produzierte in seinen besten Zeiten über tausend Fahrzeuge pro Jahr.
Technische Daten und Fahrzeuge von Schilter
Schilter entwickelte eine Reihe von Fahrzeugen, die speziell für die Herausforderungen der Berglandwirtschaft konzipiert waren. Hier einige bemerkenswerte Modelle:
Modell | Leistung (PS) | Jahre |
---|---|---|
ST5500 | unbekannt | unbekannt |
ST11000 | unbekannt | unbekannt |
UT3200 | unbekannt | unbekannt |
UT5000 | unbekannt | unbekannt |
UT6500 | unbekannt | unbekannt |
UT6502 | unbekannt | unbekannt |
UT7200 | unbekannt | unbekannt |
Wiesel 226 | unbekannt | unbekannt |
Geschichte von Schilter
1952 gründeten Thomas Schilter gemeinsam mit seinem Bruder Josef und ihrem Vater Alois einen kleinen Maschinenbaubetrieb in der Schmiedgasse in Stans. 1958 präsentierten sie ihr erstes landwirtschaftliches Transportfahrzeug: einen einfach konstruierten Pritschenwagen mit einem 9-PS-Ottomotor, der robust und wartungsfreundlich war. Dieses Fahrzeug sollte die damals verbreiteten Einachsmotormäher mit Triebachsanhänger ersetzen.
In den 1960er Jahren erweiterte Schilter sein Sortiment kontinuierlich und produzierte mit bis zu 270 Mitarbeitern jährlich etwa 1000 Fahrzeuge, die sogar nach Skandinavien exportiert wurden. 1972 sorgte das Unternehmen auf der DLG-Messe für Aufsehen, als es seinen neuartigen Universaltraktor mit Allradantrieb vorstellte – zeitgleich mit dem MB-Trac von Mercedes-Benz und dem Deutz INTRAC.
Trotz des Erfolgs führten rasches Wachstum und Qualitätsprobleme zu finanziellen Schwierigkeiten. 1975 übernahm die Nidwaldner Kantonalbank das Unternehmen, woraufhin Thomas Schilter ausschied. Nach weiteren finanziellen Herausforderungen stellte Schilter 1980 die Produktion in Stans ein. Einige Modelle wurden von der Nencki AG in Langenthal weitergebaut, und die 1993 gegründete Schiltrac Fahrzeugbau GmbH setzte die Entwicklung und Produktion von Transportern unter dem Markennamen Schiltrac fort.
Innovationen & Technologien
Schilter zeichnete sich durch mehrere innovative Ansätze aus:
- Spezialisierung auf Berglandwirtschaft: Entwicklung von Fahrzeugen, die den besonderen Anforderungen in gebirgigen Regionen gerecht werden.
- Allradantrieb und -lenkung: Verbesserte Traktion und Manövrierfähigkeit auf schwierigem Terrain.
- Vielseitigkeit: Fahrzeuge, die sowohl in der Landwirtschaft als auch im Forst- und Kommunalbereich eingesetzt werden können.
Produktionsstandorte & globale Präsenz
Der Hauptproduktionsstandort von Schilter befand sich in Stans, Schweiz. In den 1960er Jahren exportierte das Unternehmen seine Fahrzeuge auch nach Skandinavien und erlangte dort Anerkennung für seine spezialisierten Lösungen in der Berglandwirtschaft.
Nachhaltigkeit & Zukunft
Obwohl die Produktion der originalen Schilter-Fahrzeuge eingestellt wurde, lebt das Erbe des Unternehmens durch die Schiltrac Fahrzeugbau GmbH weiter. Dieses Unternehmen setzt die Entwicklung und Produktion von Transportern fort, die den hohen Anforderungen der Berglandwirtschaft gerecht werden.
Ersatzteile & Service
Für Besitzer von Schilter-Fahrzeugen kann die Beschaffung von Ersatzteilen eine Herausforderung darstellen. Spezialisierte Werkstätten und Enthusiasten-Clubs bieten jedoch Unterstützung bei der Wartung und Restaurierung dieser historischen Maschinen.
Fazit
Schilter hat einen bedeutenden Beitrag zur Mechanisierung der Berglandwirtschaft geleistet. Durch innovative Fahrzeugkonzepte und Spezialisierung auf die Bedürfnisse in gebirgigen Regionen setzte das Unternehmen Maßstäbe. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen bleibt das Vermächtnis von Schilter durch Nachfolgeunternehmen und die anhaltende Wertschätzung ihrer Fahrzeuge lebendig.